Freitag, 5. Mai 2023

Präfation zur Krönung eines Königs

In der Liturgie zur Krönung von König Karl II. von England, die als "Eucharist" gefeiert wurde, gab es diese Präfation (Quelle):


It is very meet, right, and our bounden duty, that we should at all times and in all places give thanks unto thee, O Lord, holy Father, almighty, everlasting God, through Jesus Christ thine only Son our Lord;


who hast at this time consecrated thy servant N. to be our King, that, by the anointing of thy grace, he may be the Defender of thy Faith and the Protector of thy people; that, with him, we may learn the ways of service, compassion, and love, and that the good work which thou hast begun in him this day may be brought to completion in the day of Jesus Christ.


Therefore with angels and archangels, and with all the company of heaven, we laud and magnify thy glorious name, evermore praising thee and saying: (Sanctus)

Mittwoch, 12. April 2023

Drittes österliches Triduum

Neben den beiden "traditionellen" Triduen zum Osterfest, dem Triduum Sacrum / Passionis (von Gründonnerstag bis zur Ostervigil) und dem Triduum Paschale (von Ostersonntag bis -dienstag), dessen Tage im alten Missale den Rang "Duplex I classis" (Hochfest) haben - die folgenden Tage der Osteroktav sind nur "Semiduplex" (Gedenktag) -, gibt es noch ein drittes, verborgenes:


Die traditionellen (sicher sehr alten) Orationen zur Gabenbereitung und zur Kommunion sind von der Ostervigil bis zum Ostermontag dieselben.



Super oblata

Gabengebet

Súscipe, quǽsumus, Dómine, preces pópuli tui cum oblatiónibus hostiárum, ut, paschálibus initiáta mystériis, ad æternitátis nobis medélam, te operánte, profíciant.

Nimm an, wir bitten, Herr, die Gebete deines Volkes mit den Darbringungen der Opfergaben, damit sie, die durch die österlichen Geheimnisse eingeführt worden sind, indem du es wirkst, uns zur Heilung der Ewigkeit dienen.



Post communionem

Schlußgebet

Spíritum nobis, Dómine, tuæ caritátis infúnde, ut, quos sacraméntis paschálibus satiásti, tua fácias pietáte concórdes.

Den Geist deiner Liebe, Herr, gieße ein (aus), damit die, die du durch die österlichen Sakramente gesättigt hast, durch deine Milde einmütig machst.


Donnerstag, 23. März 2023

Prophetische Offertoria

Vier Gesänge zur Gabenbereitung im Graduale Romanum weichen von den anderen ab: die "prophetischen Offertoria".

Samstag, 4. Februar 2023

Sexagesima: Praefatio

Die Präfation zum Sonntag Sexagesima "Qui rationabilem creaturam" zum Singen eingerichtet findet sich hier.


Text aus dem Sacramentarium Gelasianum Vetus, Nr. 159.


Zur "Vorfastenzeit" ist im alten "Schott" zu lesen:

Der kurze Abschnitt des Kirchenjahres von Septuagesima bis zum Beginn der großen Fastenzeit ist sozusagen eine stimmungsvolle, schöngegliederte Vorhalle, die in Rom dem Heiligtum der Quadragesima vor dem Tod Gregors des Großen († 604) vorgebaut worden ist. 

Es war damals eine Zeit, in der fremde, eingewanderte Horden über Rom und seine Umgebung viel Tränen und Ruinen brachten. Vielleicht zittert in manchen Texten dieser drei Sonntage die schmerzliche Erinnerung daran noch nach.

Donnerstag, 21. Juli 2022

Missale von Sarum

Das Missale von Sarum (Salisbury) war bis zur Einführung des reformatorischen "Book of Common Prayer" 1549 prägend für die Liturgie an vielen englischen Kathedralen und Stiftskirchen. Es wurde im 19. Jahrhundert Grundlage für die anglo-katholische Reform durch das "Oxford Movement".


Hier eine "wissenschaftlich-kritische" Ausgabe des Sarum-Missales als PDF, erstellt nach der Vorlage von Francis Henry Dickinson.


Hingewiesen sei u.a. auf

- die Brotsegnung an Sonntagen (S. 25) mit anschließender Prozession (S. 27)

- das "Ordinarium (= Ordo) Missæ" (S. 365)

Dienstag, 15. März 2022

Havelberger Missale - frühlutherische Agende von Matthäus Ludecus

Der Havelberger Dompropst Matthäus Ludecus, lutherischen Bekenntnisses, hat 1589 in Ermangelung eines Bischofs für das konfessionell gemischte Domkapitel und die Pfarreien des 1598 aufgelösten Bistums ein "Missale" drucken lassen, das erkennbar als ein solches traditionell sein will, aber natürlich das eucharistische Hochgebet nach Luthers Vorgabe entfernt.


Hier zum Havelberger Missale


Zum leichteren Finden:

- Advent

- Credo

- Heilige Nacht

- Weihnachtszeit

- Hochamt an Weihnachten

- Erscheinung/Epiphanias und die folgenden Sonntage

- Vorfastenzeit

- Fastenzeit

- Passionsonntag

- Palmsonntag - Matthäuspassion deutsch

- Karmontag

- Kardienstag

- Karmittwoch

- Gründonnerstag

- Karfreitag - "Passio sine titulo" 

- Karsamstag

- Ostern mit Oktav

- Weißer Sonntag und Osterzeit

- Bittage

- Christi Himmelfahrt

- Pfingsten mit Oktav

- Dreifaltigkeit/Trinitatis

- Fronleichnam

- Sonntage nach Trinitatis

- Letzter Sonntag nach Trinitatis

- Kirchweih ("In Dedicationis Templi")

- Freitag

- Quatember- und Fasttage

- Kyrie und Gloria

- Präfationen

- Sanctus und Agnus Dei

Kein "Meßkanon"/"Abendmahlsbericht", keine Orationen "Secreta" (Gabengebet) und "Post Communionem" (Schlußgebet).

- deutsche Kollekten ("Tagesgebete") für die Sonn- und Festtage

- deutsche Kollekten ("Tagesgebete") für die Heiligenfeste

- Ordnung der deutschen Gesänge für die Sonn- und Festtage

- Ordnung der deutschen Gesänge für die Heiligenfeste

- Heiligenfeste

- Heiligencommune



Das Fronleichnamsfest ist erhalten, sogar dessen Sequenz "Lauda Sion" des heiligen Thomas samt der darin enthaltenen (von Luther abgelehnten) Transsubstantiationslehre. An dessen Ende finden wir einen "lutherischen Zombie". Die abgeschaffte Fronleichnamsprozession war Ludecus diese liebevolle Erwähnung wert:


Olim sub Papatu hoc die a prandio solennis supplicatio, quam vulgo processionem vocant, in urbibus et pagis a Clero et populo habita est. Mystae sacris vestibus inauratum calicem una cum patena tenuerunt.

Antistes ceremoniarum et sacrorum, sive summus pastor consecratam hostiam in argento et deaurato Cibario, quod vulgo Monstrantiam nominant, stipatus proceribus populi sub coelo fabrefacto, circumgestavit, atque in illa processione initia quatuor Evangeliorum a 4 Evangelistis descriptorum in quatuor diversis locis lecta sunt.

Postea tota processio forum, quod frondibus et herbis optime ornatum fuit, periit, ibique Te DEUM laudamus, intenta voce concinuit.

Atque his omnibus peractis quilibet laetus laetum corporis Christi diem transegit.


Einst unter dem Papsttum ist an diesem Tag in Städten und Dörfern von Klerus und Volk nach dem Essen ein feierlicher Bittgang abgehalten worden, den sie "Prozession" nannten. Die Priester hielten in heiligen Gewändern den vergoldeten Kelch mit der Patene.

Der Vorsteher der Zeremonien und der heiligen Dinge (Geräte?; vielleicht Thesaurar) oder der oberste Hirte (= Bischof, Pfarrer) hat die konsekrierte Hostie in einem silbernen und vergoldeten Ziborium umhergetragen, das sie "Monstranz" nannten, umgeben von den Vornehmen des Volkes unter einem kunstvoll angefertigten Himmel. Und bei dieser Prozession wurden die vier Anfänge der von den vier Evangelisten aufgeschriebenen Evangelien an vier verschiedenen Orten gelesen.

Dann endete die ganze Prozession auf dem Marktplatz, der mit Maien und Kräutern aufs beste geschmückt war, und hier erklang das Tedeum mit starker Stimme.

Und nachdem all diese Dinge getan waren, verbrachte jeder fröhlich den fröhlichen Tag des Leibes Christi.


Schön ist auch das "Kyrie summum" zu Ostern


Weitere, auch liturgische Schriften von Matthäus Ludecus

Freitag, 26. November 2021

Canon Missae alter - Das Zweite Hochgebet für die Alte Messe

Das Zweite Hochgebet des Missale Pauls VI. geht auf eine Anaphora des heiligen (Gegen-) Papstes Hippolyt zurück. Wenn es auch stark verändert worden ist (vgl. hier und hier), hat Papst Benedikt XVI. es neben dem Canon Romanus in das Meßbuch der heimgekehrten Anglikaner "The Divine Worship - The Missale" aufgenommen und damit als klassisch geadelt.


Weil Papst Benedikt XVI. in seinem Motu Proprio "Summorum Pontificum" die "Alte Messe" freigegeben und dabei eine gegenseitige Befruchtung der beiden Meß-Ordines gewünscht hat, legt der Verfasser - sich damit vermutlich zwischen alle Stühle setzend - eine Fassung des Zweiten Meßkanons Pauls VI. nach den Rubriken des "tridentischen" Missale vor, zu der ein liturgiewissenschaftlicher Fachmann beigetragen hat. 


Kommentare sind erwünscht - entweder über die Kommentarfunktion oder per Elektropost: mein Vor- und Nachname ohne Punkt und Komma bei ge-em-ix. de




CANON MISSÆ ALTER


secundum S. Hippolyti

dispositionibus Missalis Romani S. Pii V. Summi Pontificis accommodatus

verbis consecrationis Canonis Romani retentis


Adhibetur tantum diebus ferialibus sine Communicantes proprio



Per ómnia sǽcula sæculórum. 

R/. Amen.

V/. Dóminus vobíscum. 

R/. Et cum spíritu tuo.

V/. Sursum corda. 

R/. Habémus ad Dóminum. 

V/. Grátias agámus Dómino Deo nostro. 

R/. Dignum et justum est.


Præfatio de tempore vel de die, aliter:


PRÆFATIO CANONIS ALTERIUS MISSÆ

Vere dignum et justum est, æquum et salutáre, 

nos tibi, sancte Pater, 

semper et ubíque grátias ágere 

per Fílium dilectiónis tuæ Jesum Christum, 

Verbum tuum, per quod cuncta fecísti: 

quem misísti nobis Salvatórem et Redemptórem, 

incarnátum de Spíritu Sancto et ex Vírgine natum. 

Qui voluntátem tuam adímplens 

et pópulum tibi sanctum acquírens 

exténdit manus cum paterétur, 

ut mortem sólveret et resurrectiónem manifestáret. 

Et ídeo cum Angelis et ómnibus Sanctis 

glóriam tuam prædicámus, 

una voce dicéntes: 


Sanctus, Sanctus, Sanctus Dóminus Deus Sábaoth. 

Pleni sunt cæli et terra glória tua. 

Hosánna in excélsis. 

Benedíctus qui venit in nómine Dómini. 

Hosánna in excélsis. 


Finita præfatione, sacerdos extendens, elevans aliquantulum et jungens manus, elevansque ad cœlum oculos, et statim demittens, profunde inclinatus ante altare, manibus super eo positis, dicit: 


Vere Sanctus es, Dómine, 

osculatur altare, 

fons omnis sanctitátis. 

et, junctis manibus ante pectus, easque expansas super oblata tenens, dicit: 

Hæc ergo dona, quǽsumus, 

Spíritus tui rore sanctífica, 

signat semel super hostiam 

ut nobis Corpus 

et calicem 

et Sanguis fiant 

jungit manus. 

Dómini nostri Jesu Christi. 


Qui prídie quam paterétur, 

accipit hostiam, 

accépit panem in sanctas ac venerábiles manus suas, 

elevat oculos ad cœlum, 

et elevátis óculis in cælum 

ad te Deum Patrem suum omnipoténtem, 

caput inclinat, 

tibi grátias agens, 

signat super hostiam, 

bene díxit, fregit, dedítque discípulis suis, dicens: 

Accípite, et manducáte ex eo omnes.


Tenens ambabus manibus hostiam inter indices et pollices, profert verba consecrationis secrete, distincte et attente super hostiam, et simul super omnes, si plures sint consecrandæ. 


HOC EST ENIM CORPUS MEUM


Quibus verbis prolatis, statim hostiam consecratam genuflexus adorat: surgit, ostendit populo, reponit super corporale, et genuflexus iterum adorat: nec amplius pollices et indices disjungit, nisi quando hostia tractanda est, usque ad ablutionem digitorum. Tunc, detecto calice, dicit: 


Símili modo, postquam cœnátum est, 

ambabus manibus accipit calicem, 

accípiens et hunc præclárum cálicem 

in sanctas ac venerábiles manus suas: 

Item 

caput inclinat, 

tibi grátias agens, 

sinistra tenens calicem, dextera signans super eum, 

bene díxit, 

dedítque discípulis suis, dicens: 

Accípite et bíbite ex eo omnes.


Profert verba consecrationis super calicem, attente, continuate, et secrete, tenens illum parum elevatum.


HIC EST ENIM CALIX SÁNGUINIS MEI 

NOVI ET ÆTÉRNI TESTAMÉNTI:

MYSTÉRIUM FÍDEI.

QUI PRO VOBIS ET PRO MULTIS EFFUNDÉTUR 

IN REMISSIÓNEM PECCATÓRUM


Quibus verbis prolatis, deponit calicem super corporale, et dicens:


Hæc quotiescúmque fecéritis, in mei memóriam faciétis.


Genuflexus adorat: surgit, ostendit populo, deponit, cooperit, et genuflexus iterum adorat. 


Deinde disjunctis manibus dicit: 

Mémores ígitur mortis et resurrectiónis ejus, 

jungit manus, 

tibi, Dómine, 

signat semel super hostiam et semel super calicem, dicens: 

panem vitæ et cálicem salútis offérimus, 

jungit manus et caput inclinat 

grátias agéntes quia nos dignos habuísti 

astáre coram te et tibi ministráre. 


Profunde inclinatus, junctis manibus et super altare positis, dicit:

Et súpplices deprecámur 

osculatur altare et signat semel super hostiam, et semel super calicem, 

ut Córporis et Sánguinis Christi partícipes 

seipsum signat, dicens: 

a Spíritu Sancto congregémur in unum. 

Jungit manus. 


Extensis manibus prosequitur:

Recordáre, Dómine, 

Ecclésiæ tuæ toto orbe diffúsæ, 

ut eam in caritáte perfícias 

una cum Papa nostro N. et Epíscopo nostro N. 

et univérso clero. 

_____________________


In missis pro defunctis addi potest:

Meménto fámuli tui (fámulæ tuæ) N.

quem (quam) (hódie) ad te ex hoc mundo vocásti. 

Concéde, ut, qui (quæ) complantátus (complantáta) fuit 

similitúdini mortis Fílii tui, 

simul fiat et resurrectiónis ipsíus. 

_____________________


Meménto étiam fratrum nostrórum, 

qui in spe resurrectiónis dormiérunt, 

omniúmque in tua miseratióne defunctórum, 

et eos in lumen vultus tui admítte. 

Jungit manus, orat aliquantulum pro iis defunctis, pro quibus orare intendit. 


Manu dextera percutit sibi pectus, elata aliquantulum voce dicens:

Omnium nostrum, quǽsumus, miserére, 

extensis manibus ut prius, secrete prosequitur:

ut cum beáta Dei Genetríce Vírgine María, 

beáto Joseph, ejus Sponso,

beátis Apóstolis et ómnibus Sanctis, 

qui tibi a sǽculo placuérunt, 

ætérnæ vitæ mereámur esse consórtes, 

et te laudémus et glorificémus.

Jungit manus.

Per Fílium tuum Jesum Christum. 


Discooperit calicem, genuflectit, accipit hostiam inter pollicem et indicem manus dexteræ: et tenens sinistra calicem, cum hostia signat ter a labio ad labium calicis, dicens:

Per ip sum, et cum ip so, et in ip so, 

Cum ipsa hostia signat bis inter se et calicem, dicens:

est tibi Deo Patri omnipoténti, 

in unitáte Spíritus Sancti, 

elevans parum calicem et hostia, dicit:

omnis honor et glória.


Reponit hostiam, calicem palla cooperit, genuflectit, surgit, et dicit intelligibili voce vel cantat:

Per ómnia sǽcula sæculórum. 

R/. Amen.


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