In St. Gorgonius Goldenstedt kam es nach der Reformation zu einem bis heute vorbildlichen liturgischen Kompromiß in Sachen katholisch-protestantischer Ökumene: Von 1650 bis 1850 feierten Katholiken und Protestanten hier simultan die Sonntagsmesse / den Sonntagsgottesdienst. Simultankirchen gab und gibt es ja mehrere, aber mir ist kein zweites Bespiel bekannt, daß beide Konfessionen nicht nur das Gotteshaus gemeinsam behielten, sondern auch liturgisch zusammenblieben.
Die nähere Geschichte und vor allem der liturgische Ablauf wird hier beschreiben. Es ist eine vollständige Messe, bei der die Protestanten dem Sakramentsgottesdienst still beiwohnten.
Voraussetzungen für diese Art des ökumenischen Gottesdienstes sind anscheinend ein katholischer Priester und ein protestantischer Küster. ;-)
Näheres zu dem ebenfalls seltenen Patron St. Gorgonius (Gedenktag: 9. 9.) findet sich hier.
Gorgonius ist der erste Patron des Mindener Doms. Obwohl Goldenstedt bis ins 17. Jahrhundert zum Bistum Osnabrück gehörte, war das Bistum Minden hier prägend; die Bistumsgrenze lag nur 15 km entfernt.
Im Bistum Osnabrück wurde (in der Nachfolge des untergegangenen Bistums Minden) St. Gorgonius (bis 1914) auch eigens gefeiert, und zwar nicht als "simplex", sondern als "semiduplex".
Gorgonius ist der erste Patron des Mindener Doms. Obwohl Goldenstedt bis ins 17. Jahrhundert zum Bistum Osnabrück gehörte, war das Bistum Minden hier prägend; die Bistumsgrenze lag nur 15 km entfernt.
Im Bistum Osnabrück wurde (in der Nachfolge des untergegangenen Bistums Minden) St. Gorgonius (bis 1914) auch eigens gefeiert, und zwar nicht als "simplex", sondern als "semiduplex".